Gedenkbuch
für die jüdischen Schüler des Städtischen Realgymnasiums Köln-Deutz 1908 - 1938
Als 1908 das neue Realgymnasium für Jungen öffnete, gehörte auch ein Schüler jüdischer Religion zu den ersten Sextanern (5. Klasse). Seither besuchten immer auch Juden unsere Schule. Erst die Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nationalsozialisten führten dazu, dass der letzte jüdische Schüler das Realgymnasium 1937 verlassen musste. 64 jüdische Schüler sind in den Schulakten von 1908 - 1938 nachweisbar. Mindestens 14 von ihnen wurden im Holocaust ermordet.Dieses Gedenkbuch dient ihrer Erinnerung.
Das Projekt
Zu Beginn des Schuljahrs 2017/18 haben die Schülerinnen und Schüler im Zusatzkurs Geschichte (Q2) zunächst entschieden, ein Projekt zum Thema Nationalsozialismus zu machen. Im Mittelpunkt sollte die Recherche nach jüdischen Schülern an unserem Gymnasium von 1908 bis 1945 stehen.
Wir begannen damit, die Akten des Schularchivs durchzusehen und in den Schülerlisten nach jüdischen Schülern zu suchen. U.a. mussten wir lernen, Sütterlin zu lesen. In den Schülerlisten fanden wir erst einmal nur Informationen der einzelnen Personen bezüglich Name, Geburtsdatum, Eltern, Wohnort, Klasse, sowie die Aufenthaltsspanne auf dem Realgymnasium in Köln-Deutz. Die gesammelten Informationen dokumentierten wir.
Neben den oben genannten Informationen recherchierten wir biografische Hinweise nach der Schulzeit. An diese Informationen gelangten wir zum einen mithilfe von verschiedenen Opfer-Datenbanken (u.a. Yad Vashem und USHMM), zum anderen profitierten wir von der Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum in Köln, welches uns mit zahlreichen Auskünften und Daten einzelner jüdischer Schüler half.
Auch wenn wir über die meisten Personen etwas finden konnten, war es bei einigen umso schwerer. Dadurch wurde es teilweise unmöglich, etwas über ihr Schicksal in ihrem weiteren Lebensweg herauszufinden. Nachdem unsere Recherchen so gut wie abgeschlossen waren, entschieden wir im Kurs, mit den gesammelten Informationen der Schüler einzelne Kurztexte zu verfassen, welche wir in einem Gedenkbuch auf unserer Schulwebsite veröffentlichen wollten.
Mit dieser Website möchten wir an die zahlreichen Opfer und Überlebenden des Holocaust erinnern und in Form eines digitalen Gedenkbuches gedenken.
Autorin: Emma TempelZusatzkurs Geschichte Schuljahr 2017/18 (Q 2) Schülerinnen und Schüler:
Mirlind Aliji, Monik Cybik, Jodie da Silva Gazic, Paul Frenzel, René Gipperich, Marc Goncalves-Saur, Linus Heck, Anina Heimberger, Janina Kaulbert, Anna Langguth, Chris Massamba, Peter Rohrsdorfer, Maurice Schmitz, Emma Tempel, Amanda Wisniewska, Selen Yildrim, Charlotte Zander
Stand: März 2018Ausgrenzung jüdischer Schüler nach 1933
Das Städtische Realgymnasium für Jungen in Deutz war die erste höhere Schule rechtsrheinisch. Auch jüdische Familien schickten ihre Kinder seit 1908 auf diese „Anstalt“. Der erste Schüler mit jüdischer Religion war in der ersten Sexta Hermann Marx aus Poll.
1908 besuchten 50 Schüler unsere Schule. Der Höhepunkt der Schülerzahlen wurde 1918 mit 711 Schülern erreicht – davon 20 mit `israelitischer´ Religion (ca. 3 %). Der Anteil jüdischer Schüler an der gesamten Schülerschaft betrug bis 1933 immer zwischen 1 und 3 Prozent. In den 1920er Jahren gab es stets 11-15 jüdische Schüler. Von 1931-33 reduzierte sich deren Zahl auf sechs Jungen.
Mit Beginn des Schuljahres 1933/34 wurde die Verdrängung von Juden an höheren Schulen durch die nationalsozialistische Schulpolitik eingeleitet. Diese Maßnahmen wurden vor allem durchgesetzt, um Juden als Sondergruppe noch deutlicher zu kennzeichnen und ihre Bildungschancen auf ein Minimum zu reduzieren.
Das am 25. April 1933 verabschiedete „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ besagte, dass der Anteil an neu aufgenommenen „Nichtariern“ an Höheren Schulen auf 5 % beschränkt werden musste. Wenn eine Schule diese Grenze überschritten hatte, mussten jüdische Schüler entlassen werden. Zunächst fand diese Regel am Realgymnasium keine Anwendung, da der Prozentsatz jüdischer Schüler immer deutlich daruntergelegen hat.
Aus Akten des Schularchivs ist zu erkennen, dass es nach 1933 nur einen jüdischen Neuzugang gab. Außerdem machte kein jüdischer Schüler nach 1933 mehr einen Abschluss, sondern sie wechselten meist auf eine andere Schule. Wie im Fall von Martin Stern, welcher auf eine holländische Schule wechselte, oder Fritz Rosenthal, welcher 1933 auf eine unbekannte jüdische Schule abging. Weitere Schüler erfuhren wahrscheinlich ähnliche Schicksale.
Karl Brünell war vermutlich der letzte jüdische Schüler am Realgymnasium und verließ die Schule 1936/37. Es war kein Zufall, dass er der letzte Schüler war. Vermutlich hatte das mit seinem Vater zu tun. Dieser diente im Ersten Weltkrieg als „Frontkämpfer“, was in den Schülerakten anerkennend hervorgehoben wurde.
Die Entwicklung zeigt, wie die Nationalsozialisten die jüdische Bevölkerung immer weiter diskriminierten und entrechteten.
Autor: Paul Frenzel
Literatur: Joachim Trapp: Kölner Schulen in der NS-Zeit. Köln 1994.
25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt. Oberstudiendirektor Dr. Th.Eylert. Köln 1933.
Deportationen und Vernichtung
Ob Moritz Harf, Kurt Simons oder Fritz Rosenthal, all diese Menschen haben eines gemeinsam: Sie und viele mehr waren Schüler des Städtischen Realgymnasiums in Köln Deutz und wurden Opfer des Holocaust. Insgesamt 16 Schüler unserer Schule wurden von den Nationalsozialisten ermordet, nachdem sie in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert worden waren.
Wer bis zum Anfang des Zweiten Weltkrieges nicht emigriert war, geriet seit dem Überfall auf Polen in die Hände der Nationalsozialisten. Ende 1941 haben die Deportationen in Ghettos und in Vernichtungslagern nach Osten begonnen. Zu dem Zeitpunkt lebten 6200 Juden in Köln. Im Herbst 1941 wurde in Köln Müngersdorf ein Sammellager errichtet. Die Kölner Juden wurden dort inhaftiert und warteten, bis sie einem der Transporte zugeteilt wurden. Zuteilungen zu den Transporten erfolgten durch jüdische Bürger, die gezwungen wurden, Namenslisten für die Deportationen zu erstellen. Personen, die auf der Liste standen, erhielten einige Tage vor der Deportation eine Benachrichtigung zum Zeitpunkt und dem Ziel des Transportes. Die Sammlung fand auf dem Messegelände in Köln Deutz statt. Anschließend wurden die jüdischen Bürger zum Bahnhof Deutz - Tief gebracht und nach Osten transportiert. Das Gepäck bzw. der letzte Besitz wurde von der Gestapo und der Oberfinanzdirektion Köln beschlagnahmt.
Vom Herbst 1941 bis Sommer 1942 organisierten die Kölner Gestapo die Deportationen nach Lodz (Polen). Ein Deportationszug in das Ghetto nach Riga fuhr am 7. Dezember 1941. Am 15. Juni und 27. Juni 1942 fanden Deportationen nach Theresienstadt statt. Viele Kölner und Kölnerinnen wurden im Sammeltransport am 15. Juni 1942 aus Koblenz über Aachen, Köln und Düsseldorf nach Sobibor verschleppt. Am 20. Juli 1942 umfasste der Transport aus Köln Deutz nach Minsk um die Hälfte jüdische Frauen, Männer und Kinder aus dem Rheinland. Nach dieser Verschleppung mit geplanter Ermordung kam es immer wieder zu Deportationen von 1 bis 50 Personen in das Ghetto Theresienstadt, der letzte Transport fand im März 1945 statt. Fast alle deportierten Juden wurden zum Opfer des Völkermordes. Sie starben an den unmenschlichen Bedingungen, an den Gewaltverbrechen in den Ghettos, durch den Transport in die Vernichtungslager und die anschließende Ermordung.
Die am genausten dokumentierten Informationen gibt es von den 2514 Verschleppten aus Köln und der Umgebung, die nach Theresienstadt deportiert wurden. 231 der Opfer überlebten und der Rest wurde in Treblinka oder Auschwitz ermordet. 80 der Deportierten aus dem Ghetto in Riga erlebten die Befreiung. Die Deportation nach Minsk überlebte keiner. Von den etwa 2000 Verschleppten, die am 22. und 30. Oktober 1941 nach Litzmannstadt deportiert wurden, haben 25 Frauen und Männer überlebt. Im Sommer 1944 kurz bevor die Ghettos aufgelöst wurden, kam es in Kulmhof zur Ermordung von 140 Frauen und Männern aus Köln. Etwa 400 der verschleppten Kölnerinnen und Kölner starben im Ghetto. Weitere 50 Opfer wurden im Sommer 1944 nach Auschwitz deportiert. Bei etwa 200 Menschen ist das Schicksal unbekannt.
Nur 25 der nach Litzmannstadt verschleppten Kölner überlebten und erlebten ihre Befreiung im Jahr 1945.
Folgende Schüler unserer Schule kamen im Holocaust nachweislich ums Leben:
- Max Graumann (Kulmhof/ Chełmno)
- Manfred Joseph (Majdanek)
- Moritz Harf (Kulmhof/ Chełmno)
- Walter Linz (Trostenz bei Minsk)
- Marx, Hans (Kulmhof/ Chełmno)
- Albert Mendel (Auschwitz/ Oświęcim)
- Hermann Osser (Kulmhof/ Chełmno)
- Oskar Reich (Auschwitz/ Oświęcim)
- Adolf Salomon (Auschwitz/ Oświęcim)
- Rudolf Salomon (Auschwitz/ Oświęcim)
- Joseph Schwarz (Majdanek)
- Ludwig Schwarz (Auschwitz/ Oświęcim)
- Fritz Rosenthal (Litzmannstadt/ Łódź)
- Hermann Simons (Auschwitz/ Oświęcim)
Holocaustopfer | Überlebende | Schicksal unbekannt |
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Max GraumannMax Graumann (*1899)Max Graumann wurde am 01.07.1899 als Sohn von Ferdinand Graumann, der als Kaufmann tätig war, und Lina Graumann in Köln geboren. Familie Graumann wohnte vor dem Krieg in der Pantaleonstraße 21 in Köln. Das Realgymnasium besuchte er von 1909 bis 1914. Sein Bruder Fritz besuchte ebenfalls unsere Schule. Max Graumann wurde am 22.10.1941 von Köln ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Dort ist er umgekommen. Autorin: Anina Heimberger Quellen / Nachweise:Schularchiv: Schülerlisten 1909 bis 1914 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org |
Heinz AbischHeinz Abisch (*1916)Heinz Joachim Abisch starb 1959 in London, 21 Jahre nach seiner Emigration. Heinz ist am 7.3.1916 in Berlin geboren und wohnte während seiner Schulzeit in Köln Deutz (Am Gotenring 16). Dort lebte er zusammen mit seiner Schwester Erna, seiner Mutter Toni und seinem Vater Dr. Oasis Abisch, welcher Diplom Ingenieur war. Dort besuchte er vermutlich von 1926 bis 1927 das Realgymnasium für Jungen in Deutz. Nach seiner Schulzeit wohnte er in der Aachener Straße 675 und übte denselben Beruf wie sein Vater aus. 1938 heiratete er seine Frau Ruth Abisch und emigrierte kurze Zeit später nach London, wo er bis zu seinem Tod 1959 lebte. In einem Interview seiner Schwester Erna spricht sie über die Familie, die Jugend in Köln und Emigration nach England. Autor: Paul Frenzel Quellen / Nachweise:NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23. Januar 2018 Akten des Schularchivs: Schülerliste 1926, 1927 |
Günther WolffGünther Wolff (*1919)Günther Wolff besuchte das Realgymnasium Köln Deutz von 1932 bis 1933. Warum er das Gymnasium verlassen hat und was danach mit ihm geschehen ist, ist nicht bekannt. Wolff wurde am 28.04.1919 in Köln geboren. Er wohnte in der Justinianstraße 7 in Köln Deutz, zusammen mit seinem Vater Bernhard, der selbständiger Vertreter war. Autorinnen: Charlotte Zander, Selen Yildirim Quellen/ Nachweise:Akten des Schülerarchivs: Schülerliste 1932/33 |
Moritz HarfMoritz Harf (*1908)Moritz Harf besuchte das Realgymnasium vom Jahre 1922 bis 1925. In den Schülerlisten der Schule sind die Namen seiner Eltern zu finden: Sein Vater Josef Harf arbeitete als Postschaffner. Zusammen mit seiner Frau Eleonore lebten sie in Deutz (Vohwinklerstr. 1). Moritz Harf heiratete Johanna Fröhlich 1932 in Köln. Der gemeinsame Sohn hieß Manfred (*1934). Ihr letzter Wohnort vor der Deportation war in der Kölner Innenstadt (Stolzestraße 14). In der Opferdatenbank von Yad Vashem ist angegeben, dass Moritz am 30.10.1941 von Köln ins Ghetto Litzmannstadt in Polen deportiert wurde. Dort musste er als Maurer arbeiten. Moritz Harf ist im Mai 1942 in Kulmhof umgekommen und für tot erklärt worden. Autor: Rene Gipperich / Marc Goncalves Saur Quellen / Nachweise:Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 6. Februar 2018 Akten des Schularchivs: Schülerliste 1922/23, 1923/24, 1924/25, 1925 |
Georg AlsbergGeorg Alsberg (*1907)Georg Alsberg wurde am 16.01.1907 in Köln geboren. Er lebte mit seinen Eltern, Adolf und Regine Alsberg (geb. Feith), sowie den Geschwistern Hans Ludwig und Gertrud in der Uferstraße 27 in Köln Rodenkirchen. Von 1916 bis 1921 besuchte Georg das Realgymnasium Köln-Deutz. Sein Vater war im „Verein zur Förderung d. Schülerruderns‘‘ an der Schule seines Sohnes aktiv. Des Weiteren ist über Georg Alsberg nicht viel bekannt. Sein Sterbedatum liegt möglicherweise im Jahr 1980, was darauf schließen lässt, dass er den Holocaust überlebt hat. Georg Alsbergs Vater, Adolf Alsberg, war von Beruf ein Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei von 1931-1933 in der Zeughausstr. 14 in Köln. Bevor Adolf Alsberg 1949 in die USA emigrierte, lebte er in Paris, Frankreich. Die Schwester Georg Alsbergs, Gertrud, ist möglicherweise 1924 in Köln verstorben.
Autorin: Monik Cybik Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1916, 1917/18, 1918, 1919/1920 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23. Januar 2018. |
Karl BrünellKarl Brünell (*1922)Karl Brünell besuchte das Realgymnasium in Köln-Deutz vom Jahre 1932 bis 1937. Er war der letzte Jude, der zu dieser Schule ging. Möglicherweise lag es an seinem Vater: In den Schulakten wird herausgehoben, dass sein Vater Frontkämpfer im Ersten Weltkrieg gewesen ist. Brünell wurde am 17.07.1922 in Köln geboren. Mit seiner Familie zusammen lebte er in Marienplatz 28a in Deutz. Über sein Leben nach der Schulzeit gibt es keine weiteren Informationen. Autorin: Jodie da Silva Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerlisten 1932, 1933, 1934, 1935, 1936, 1937 |
Manfred JosephManfred Joseph (*1916)Manfred Joseph wurde am 10.11.1899 in Köln geboren. Er lebte am Ubierring 51/53 in Köln. Sein Vater Adolf Joseph war Kaufmann. Von 1912 bis 1916 besuchte Manfred Joseph das Realgymnasium Köln-Deutz. Am 7.4.1916 bestand er die Prüfung der Reife für die Obersekunda. Außerdem liegt von Joseph Manfred ein Zeugnis über die wissenschaftliche Befähigung zum einjährig-freiwilligen Dienst vor. Danach war Joseph Manfred in Berlin (Wilmersdorf) wohnhaft. Von dort wurde er am 19. April 1943 nach Auschwitz ins Vernichtungslager deportiert. Er starb im April 1943 im Konzentrationslager Majdanek. Autor: Mirlind Aliji Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1912, 1913, 1914, 1915, 1916 Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs: http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org/ |
Georg AuerbachGeorg Auerbach (*1908)Georg Auerbach, geboren am 29.10.1908 in Köln, ging von 1922 bis 1926 auf das Realgymnasium Köln-Deutz, wo er auch 1927 sein Abitur machte. Bis zu seiner Deportation lebte Georg Auerbach mit seinen Eltern, Ludwig und Amalie (geb. Weiler), sowie seiner Schwester Hedwig Hecht (geb. Auerbach), in der Parkstr. 23 in Köln-Marienburg. Georg Auerbach hatte die preußische Staatsangehörigkeit. Er erlernte später den Beruf des Chemikers und lebte nach 1945 in Haifa, Israel. Der Vater Georg Auerbachs war Kaufmann und besaß die Firma G. Janssen & Co, in der Norbertstr. 30 in Köln. Im Frühjahr 1938 emigrierte der Vater nach Großbritannien, erster Wohnort dort war Nottingham. 1940 zog er dann nach Argenthout, Holland. Gestorben ist Ludwig Auerbach jedoch am 18.09.1951 in Bad Godesberg. Amalie Auerbach, die Mutter von Georg Auerbach, emigrierte 1939 und lebte in den 1950er Jahren zusammen mit Hedwig Hecht, der Schwester Georg Auerbachs, in den USA, genauer in Columbus, Georgia. Dort verstarb Amalie Auerbach auch am 11.08.1962. Autorin: Monik Cybik Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1922/23, 1923/24, 1924/25 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23. Januar 2018 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th.Eylert, S. 52 |
Richard CossmannRichard Cossmann (*1898)Richard Cossmann, war ein am 23.12.1898 in Köln Deutz geborener deutscher Jude. Sein Vater Albert Cossmann war als Kaufmann tätig und wohnte mit seiner Familie in Deutz in der Mindenerstraße 8. Er besuchte das Realgymnasium von 1909 bis 1910. Dort absolvierte er keinen Abschluss, da er am 27.3.1911 die Schule in der Quinta verließ und daraufhin privat unterrichtet wurde. Es sind keine weiteren Daten vorhanden. Autor: Marc Goncalves Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1909, 1910 |
Walter LinzWalter Linz (*1899)Walter Linz wurde am 20.07.1942 von Köln nach Minsk deportiert und kam im Vernichtungslager Trostenz bei Minsk um. Dieser Transport führ aus Köln vom damaligen Bahnhof Deutz-Tief ab und umfasste neben Kölner Juden auch zur Hälfte jüdische Kinder, Frauen und Männer aus dem Rheinland. Walter Linz ist am 16. April 1899 als Sohn von Toni Behrens und Eduard Linz in Duisburg geboren. Zudem hatte er eine Schwester namens Edith. Gewohnt hat Walter Linz in Köln-Kalk. Er besuchte das Realgymnasium für Jungen in Köln-Deutz von 1914 bis 1917 und bestand das Abitur. Autor: Peter Rohrsdorfer Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1914, 1915, 1916 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th.Eylert. Köln 1933. S. 51 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (Hg.): Köln im Nationalsozialismus. Ein Kurzführer durch das EL-DE-Haus. 2., überarb. u. erw. Ausgabe, Köln 2011. NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Bibliothek https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=464 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: https://db.yadvashem.org/ |
Walter BehrensWalter Behrens (*1912)Walter Behrens wurde am 23. Oktober 1912 in Düsseldorf geboren. Mit seinem Vater Bruno, der den Beruf Kaufmann ausübte, und seiner Mutter Klara bewohnte er die Siegburger Straße 33 in Köln und ab dem 6. März 1928 wohnte er in der Genterstraße 6 in Köln. Er besuchte seit 1922 das Realgymnasium für Jungen in Köln Deutz. Walter Behrens absolvierte die Schule mit der Allgemeinen Hochschulreife im Jahr 1931. Anschließend studierte W. Behrens Staatswissenschaften in Köln. Walter Behrens war mit Eva Ilse Behrens verheiratet und hatte zwei Söhne, die jedoch nicht in Köln wohnten. Im Zuge der Verhaftungsaktion jüdischer Männer nach der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde Walter Behrens als Schutzhäftling in Brauweiler inhaftiert. Einzelne Gebäude der ehemaligen Abtei Brauweiler nutzten die Nationalsozialisten als Konzentrationslager und Gestapogefängnis. Vom 15. November 1938 bis zum 28. Dezember 1938 befand er sich im Konzentrationslager in Dachau. Es gibt keine Hinweise, dass Behrens in ein Vernichtungslager deportiert wurde. Wahrscheinlich hat er überlebt. Autorin: Amanda Wisniewska Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1922/1923, 1923/24, 1924/1925, 1925, 1927 Nachrichtenblatt Ostern 1931 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th.Eylert, S. 52. NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23.Januar 2018 Gedenkstätte in der Abtei Brauweiler, Gedenkbuch http://www.abteibrauweiler.lvr.de/de/gedenkstaette_brauweiler/gedenkbuch/gedenkbuch.html |
Kurt DewaldKurt Dewald (*1909)Kurt Dewald wurde am 12. Februar 1909 in Köln geboren. Sein Vater Sally Dewald war als Kaufmann tätig. Der Name seiner Mutter ist nicht bekannt. Er wohnte in der Zülpicherstraße 8. Kurt Dewald war Schüler des Realgymnasiums für Jungen in Köln-Deutz. Es ist nachgewiesen, dass er im Schuljahr 1919/1920 die Klasse Quinta a besuchte (heutige 6. Klasse). Autor: Peter Rohrsdorfer Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1919/1920 |
Erich MarxErich Marx (*1904)Erich Marx wurde am 14.04.1904 in Köln geboren und lebte in der Düppelstraße 9 in Deutz. Er war von 1914 bis 1920 Schüler auf dem Realgymnasium Köln-Deutz. Sein Vater Sally Marx war Kaufmann. Erich Marx wurde am 30.10.1941 von Köln ins Ghetto Litzmannstadt deportiert und im Holocaust ermordet. Autor: Mirlind Aliji Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1914/15, 1915/16, 1917/18, 1918, 1919/20 Gedenkbuch Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=1211 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org/names/search.html?language=de United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Holocaust Survivors and Victims Database: https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php |
Kurt BierKurt Bier (*1910)Kurt Bier wurde am 1. Juni 1910 in Köln Poll geboren. Mit seinem Vater Albert, der Metzger war, seiner Mutter Selma und seinem Bruder Rudolf bewohnte er die Salmstraße 79 oder 81 in Köln Poll. Der Vater war Metzgermeister und besaß eine Großschlachterei in der Liebigstraße 120 B in Köln Ehrenfeld. Kurt besuchte von 1921bis 1923 das Realgymnasium für Jungen in Köln Deutz. Sein Bruder Rudolf war dort ebenfalls Schüler. Im Jahr 1933 emigrierte er nach Belgien. Nach der Besetzung von Belgien wurden er und sein Bruder Rudolf Bier verhaftet. Sie sollten nach Osten deportiert werden. Den beiden Brüdern gelang es zu fliehen und sie lebten untergetaucht in Belgien. Die Eltern von Kurt und Rudolf wurden gemeinsam deportiert, das Ziel ist jedoch unbekannt. Im Jahr 1951 war K. Bier Patient im Psychiatrischen Landeskrankenhaus in Galkhausen. In Sachen Rückerstattung wurde er durch seinen Pfleger Jakob Schmitz vertreten.
Autorin: Amanda Wisniewska Quellen / Nachweise:Schülerliste 1924/25 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23.Januar 2018 |
Josef GlaserJosef Glaser (*1912)Josef Glaser wurde am 11.05.12 als Sohn seiner Eltern Hermann und Anna Glaser in Köln-Lindenthal geboren. Die Familie lebte in Poll, Siegburgerstr. 243. Von 1922 bis zum Jahre 1925 besuchte Josef das Realgymnasium in Köln-Deutz. Die Opfer-Datenbank des United States Holocaust Memorial Museum führt einen Josef Glaser mit dem gleichen Geburtsjahr wie der ehemalige Schüler auf, jedoch ist unklar, ob es sich um ein und dieselbe Person handelt. Die Person, welche in der Datenbank vermerkt ist, starb am 06.08.1942 und fiel dem Nationalsozialismus zum Opfer. Autorin: Emma Tempel Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1922/23, 1923/24, 1924/25 United States Holocaust Memorial Museum: https://www.ushmm.org |
Hans MarxHans Marx(*1903)Hans Marx starb im Holocaust. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Köln. Von dort wurde er am 30.10.1941 mit einem Deportationszug ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Das Ghetto Litzmannstadt, auch Ghetto Lodsch in Lodz, unter der deutschen Besatzung umbenannt nach dem General und NSDAP-Mitglied Karl Litzmann (1850–1936), war von 1939 bis 1944 ein jüdischer Wohnbezirk. Der Schüler Hans Marx besuchte das Realgymnasium von 1914 bis 1918. Er wohnte in der Tempelstraße 17 in Deutz. In Deutz wurde er auch am 10.08.1903 geboren. Sein Vater Max Marx war Friedhofsgärtner und seine Mutter hieß Sara (geb. Löwenbach). Autor: Maurice Schmitz Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1914/15,1915, 1916, 1917/18 Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs:http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln:https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=465 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: https://db.yadvashem.org/ |
Rudolf BierRudolf Bier (*1913)Rudolf Bier wurde am 27. Januar 1913 in Köln Poll geboren. Mit seinem Vater Albert, der Metzger war, und seiner Mutter Selma sowie seinem Bruder Kurt bewohnte er die Salmstraße 81 in Köln Poll. Der Vater war Metzgermeister und besaß eine Großschlachterei in Köln Ehrenfeld in der Liebigstraße 120 B. Rudolf Bier besuchte ab dem Jahr 1923 das Realgymnasium für Jungen in Köln Deutz. Er war zu 75% ein Freischüler des Realgymnasiums. Im Jahr 1933 schaffte er es, nach Belgien zu emigrieren. Nach der Besetzung von Belgien wurden er und sein Bruder Kurt verhaftet. Sie sollten nach Osten deportiert werden. Den beiden Brüdern gelang es jedoch zu fliehen und sie lebten untergetaucht in Belgien. Die Eltern der beiden Jungen wurden gemeinsam deportiert, das Ziel ist unbekannt. Nach 1945 lebte er in Antwerpen. Autorin: Amanda Wisniewska Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1923/24, 1924/25, 1925 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23.Januar 2018 |
Fritz GraumannFritz Graumann (*1903)Fritz Graumann wurde am 17. Januar 1903 in Köln geboren. Sein Vater Ferdinand Graumann arbeitete als Kaufmann. Der Name der Mutter ist nicht bekannt. In Köln wohnte Fritz Graumann in der Pantaleonstraße 21. Sein Bruder Max war ebenfalls Schüler unserer Schule. Er besuchte das damalige Realgymnasium in Köln-Deutz von 1912 bis 1920. Er verließ die Schule vermutlich nach Untersekunda. Weitere Informationen sind nicht bekannt. Ferdinand Graumann wurde ein Opfer des Nationalsozialismus. Er wurde am 15.06.1942 aus Köln in das Getto Theresienstadt mit dem Transport lll/1 deportiert. Drei Monate später am 19.09.1942 wurde er ins Vernichtungslager Treblinka in Polen deportiert, wo er ermordet wurde. Autor: Peter Rohrsdorfer Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerlisten 1912 bis 1919/20 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org |
Albert MendelAlbert Jakob Mendel (*1907)Albert Jakob Mendel wurde am 31.12.1907, in Köln geboren. Albert lebte mit seinem Vater Julius Mendel, der Besitzer einer Mineralwasserfabrik war, und seiner Mutter Elise Mendel in der Bertramstraße.18 in Köln. Albert Mendel war 1918 Schüler am Realgymnasium in Köln-Deutz (Sexta). Nach der Schule war Mendel Kaufmann und lebte in Troisdorf. Des Weiteren war er mit seiner Frau namens Fanny (geb. Lohn) verheiratet. Später war er auch als Krankenpfleger am Jüdischen Krankenhaus in Köln tätig. Während des Krieges hielt sich Mendel in Köln auf. Er war im Sammellager Köln-Müngersdorf (Fort V) inhaftiert. Die Deportation von Köln nach Berlin begann am 15.1.1943. Am 29.1.1943 wurde er nach Auschwitz deportiert, wo er am 12.02.1943 ermordet wurde. Julius Mendel hielt sich vermutlich auch im Sammellager in Müngersdorf auf. Er besitzt einen Stolperstein in der Bertramstraße. Autor: Linus Heck Quellen / Nachweise:Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 6. Februar 2018. Akten des Schularchivs: Schülerliste 1918 Gedenkbuch Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=1211 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://www.yadvashem.org/ |
Ernst SimonsErnst Simons (*1919)Ernst Simons wurde am 07. August 1919 als Sohn von Dr. Julius Simons und Veronika Simons in Köln Deutz geboren. Familie Simons lebte am Reischplatz 6. Bis 1929 besuchte Ernst Simons die katholische Schule am Gotenring und wechselte anschließend auf das Realgymnasium Köln-Deutz. Dort waren auch seine beiden Brüder, Hermann und Simon, Schüler. Ernst Simons Vater, Dr. Julius Simons, war der letzte Rabbiner in Deutz. Geboren 1887 in Rheydt, war er als Prediger, Lehrer und Seelsorger tätig. Nach seinem Studium promovierte er im Jahr 1924 zum Doktor der Philosophie. Zwei Jahre vor dem von Ernst angestrebten Abitur emigrierte die Familie 1939 in die Niederlande. Von dort aus wurde Ernst Simons nach Amsterdam verschleppt und zur Fabrikarbeit zwangsverpflichtet. Bei der Fabrikarbeit lernte er seine zukünftige Frau Ans, eine holländische Jüdin, kennen. Beide wurden in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Bei seiner Befreiung im April 1945, wog Ernst Simons nur noch 31,5 kg. 1950 kam das Ehepaar nach Köln, wo Ernst sein Realschullehrerexamen nachholte, Religionslehrer wurde und wenige Jahre später die Position als Schulleiter einnahm. Mit seiner Frau Ans hat er drei Töchter, die heute in Israel leben. Abgesehen von seinem schulischen Engagement war er in der Synagogen-Gemeinde Köln tätig. Des Weiteren etablierte er mit dem Schuldezernenten den Schüleraustausch mit der Partnerstadt Tel Aviv. Am 16. März 1990 wurde er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Seine ehemalige Schule in Köln Müngersdorf wurde noch zu seinen Lebzeiten in Ernst-Simon-Realschule benannt. Ernst Simons starb am 29. Januar 2006, im Alter von 87 Jahren und ist auf dem jüdischen Friedhof Bocklemünd begraben. Seine Eltern und seine beiden Brüder wurden im Holocaust umgebracht. Bereits 1938 wurde Julius Simons verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert, jedoch bereits ein Jahr später entlassen. Noch im selben Jahr emigrierte die Familie nach Amsterdam. 1943 kam es zu einer erneuten Verhaftung, woraufhin die Eltern in das Durchgangslager Westerbork kamen. Schließlich wurden sie nach Auschwitz verschleppt und am 11. Februar 1944 ermordet. Die Dr. Simons Straße in Köln-Poll wurde nach Julius Simons benannt. Autor: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1931/32; 1933 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org www.wikipedia.org |
Erich HornErich Horn (*1913)Erich Horn wurde am 18.11.1913 als Sohn von Bernhard und Johanna Horn in Köln-Kalk geboren. Familie Horn lebte auf der Kalker Hauptstr. 100. Von 1923 bis zum Jahre 1927 besuchte Erich Horn das Realgymnasium Köln-Deutz. Der Vater von Erich, der als Metzgermeister tätig war, wurde nach Angaben des NS-Dokumentationszentrums nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Autorin: Emma Tempel Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1923/1924, 1924/1925, 1927 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=464 |
Hermann OsserHerrmann Osser (*1900)Hermann Osser wurde am 22.02.1900 in Köln geboren. Er lebte mit seinen Eltern, David und Goldine Osser (geb. Gans) in Köln. Von 1910 bis 1913 besuchte Hermann das Realgymnasium Köln-Deutz. Welchen Schulabschluss absolvierte steht offen. Jedoch arbeitete er nach seiner Schulzeit als Kammerjäger. Des Weiteren heiratete er Ilse Eichenwald. Er wurde nach Lodz deportiert und fiel dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer. In der Datenbank von Yad Vashem ist ein Datenblatt zu Herrmann Osser zu finden. Dort ist kein Todesdatum angegeben. Autor: Rene Gipperich / Marc Goncalves Saur Quellen/ Nachweise:Akten des Schülerarchivs: Schülerlisten 1910 bis 1912/13Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org |
Alfred EsserAlfred Esser (*1910)Ein Überlebender des Holocausts war Alfred Esser. Er wanderte später nach Australien aus (Hawthorn) und arbeitete als Physiker. Er wurde am 22.09.1910 in Köln geboren und lebte mit seinen Eltern Max (Metzger) und Emma Esser in der Rolshoverstraße 5 (Kalk). Das Realgymnasium besuchte er von 1921 bis 1928. Nachdem er 1928 sein Abitur absolviert hatte, studierte er in Köln Medizin. Autor: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1919/1920, 1921, 1922/23, 1923/24, 1924/25, 1925, 1927 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S. 52. Blumrath, Horst und Blumrath-Goetze, Eva: 100 Jahre Deutzer Gymnasium. Eine Schulchronik. In: Deutzer Gymnasium Schaurtestraße. 1908-2008. Eine Festschrift der Schule. Hg. v Deutzer Gymnasium, S. 19. United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Holocaust Survivors and Victims Database: https://www.ushmm.org |
Rolf LeviRolf Lothar Levi (*1924)Rolf Lothar Levi wurde am 26.03.1924 in Essen geboren. Sein Vater Arthur war Kaufmann und lebte mit Rolf Lothar in Vingst (Leßhofstr. 14). In den Akten der Schule ist er nur in der Schülerliste von 1935/36 zu finden. Rolf Lothar besuchte vorher die Volksschule Vingst. Weitere Informationen sind nicht bekannt. Autoren: Rene Gipperich / Marc Goncalves Saur Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1935/36 |
Fritz RosenthalFriedrich (Fritz) Rosenthal (*1921)Ein Opfer des Holocausts wurde der am 30. Mai 1921 geborene Fritz Rosenthal. Als Sohn von Helene und Leo Rosenthal (Ingenieur) wurde er in Hannover geboren. Die Familie lebte während des Zweiten Weltkriegs in Dellbrück (Auf der Jüchen 1). Ab dem Jahr 1931 besuchte Fritz Rosenthal das Realgymnasium Köln-Deutz und wechselte 1933 auf eine jüdische Schule. Am 22. Oktober 1941 wurde Fritz von Köln in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und fiel dem Holocaust zum Opfer. Autorinnen: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen/ Nachweise:Schülerliste 1931/32, 1933 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org |
Alfred HeinemannAlfred Heinemann (*1905)Das Schicksal des Ex-Schülers Alfred Heinemann ist vergleichsweise gut dokumentiert. Alfred wurde am 14.06.1905 in Köln geboren und besuchte das Realgymnasium von 1915 bis 1919. Sein Vater Jakob Heinemann war als Kaufmann tätig. Zur Familie gehörten noch die Mutter Pauline Heinemann (geb. Moses) und Bruder Max, der auch Schüler in Deutz war. Alfred arbeitete als Physikingenieur und emigrierte nach Belgien. Nach Zeugenaussagen kehrte er im Zweiten Weltkrieg wiederholt nach Köln zurück; u.a. um seine Eltern zu sehen. Alfred berichtete später darüber: A. Heinemann „hat zu dieser Zeit mehrmals das Haus Horst-Wessel-Platz 14 [Ghettohaus] aufgesucht und dabei festgestellt, daß seine Eltern dort nicht untergebracht waren. Nach den Angaben des Antragstellers sind die Eltern [...] von ihrer Wohnung Holzmarkt 75 [...] deportiert worden. Die jüngste Schwester des Vaters des Antragstellers Frau Witwe Rosa Küch [...] ist Mitte 1943 nach Theresienstadt verschleppt worden. Als sie dort eintraf, sah sie ihren Bruder, der bereits seit längerer Zeit in Theresienstadt war.“ Der Vater von Alfred Heinemann wurde zusammen mit zweiten Ehefrau Berta Heinemann, geb. Simons am 26.09.1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 10.02.1943 starb. Berta Heidemann wurde im Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Im Bericht von Alfred Heinemann über die Deportation seiner Eltern heißt es: „[...] Bis quasi zum Tage der Deportation befanden wir uns vom Auslande aus in dauernder brieflicher Verbindung mit unseren Eltern […] Unser Vater wurde 1943 plötzlich deportiert und kam im Konzentrationslager Theresienstadt bei Wien ums Leben. Da wir uns zu jener Zeit beide im Auslande befanden, können wir über den Verbleib seiner Möbelstücke keine weitere Erklärung abgeben und da sich die Deportation im Kriege abspielte, und wir andererseits als Nichtarier kein Recht hatten, nach Deutschland zu kommen, erklären wir heute ausdrücklichst, dass wir unter keinen Umständen annehmen können, dass seine Möbel im Augenblick der Deportation nicht dagewesen seien.“ Autor: Rene Gipperich / Marc Goncalves Saur Quellen/ Nachweise:Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 6. Februar 2018. Akten des Schularchivs: Schülerliste 1915, 1916, 1917/18 |
Erich MarxErich Marx (*1904)Erich Marx wurde am 14.04.1904 in Köln geboren und lebte in der Düppelstraße 9 in Deutz. Er war von 1914 bis 1920 Schüler auf dem Realgymnasium Köln-Deutz. Sein Vater Sally Marx war Kaufmann. Erich Marx wurde am 30.10.1941 von Köln ins Ghetto Litzmannstadt deportiert und im Holocaust ermordet. Autor: Mirlind Aliji Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1914/15, 1915/16, 1917/18, 1918, 1919/20 Gedenkbuch Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=1211 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org/names/search.html?language=de United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Holocaust Survivors and Victims Database: https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php |
Adolf SalomonAdolf Salomon (*1901)Salomon wurde im Jahr 1901 in Köln geboren. Er besuchte das Realgymnasium von 1919 bis 1921. In diesem Jahr schloss er mit Erfolg sein Abitur ab. Vorher besuchte er das Realgymnasium Kreuzgasse. Adolf Salomon arbeitete als Regierungsrat und wohnte gemeinsam mit seinen Eltern in Sürth in der Hauptstr. 30. Er war von 1937/38 bis Sept.1942 beim Hilfsverein der Juden in Köln tätig. Am 8.12.1941 heiratete er seine Ehefrau Irma Salomon in Köln-Rodenkirchen. Die Ehefrau berichtete über die Situation 1941: „Als ich meinen Ehemann Regierungsrat a.D. Adolf Salomon Ende 1941 in Rodenkirchen geheiratet hatte, richteten wir unseren Hausstand in einem kleinen Haus in Rodenkirchen ein, in dem auch noch zwei jüdische Familien wohnten, die dorthin zwangsweise eingewiesen waren. Vorher hatten mein Schwiegervater Salomon Salomon und mein Mann zusammen in einem wesentlich größeren Haus in Sürth bei Köln gewohnt. [...] hatte soviel wie möglich mitgenommen. Die Gegenstände [...] sind bis zur Deportation nicht verkauft worden. Am 27.07.1942 wurden wir alle abgeholt. Mein Schwiegervater wurde direkt in das Messelager in Köln-Deutz gebracht, während mein Mann und ich überraschend ins Altersheim in der Utrechter Str. in Köln gebracht wurden. Von dort sind mein Mann und ich erst am 26.09.1942 deportiert worden." Adolf Salomon wurde zusammen mit seiner Frau Irma Salomon nach Theresienstadt deportiert. Zwei Jahre blieb er dort, bis er im September 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenbau in Polen gebracht und dort ermordet wurde. Seine Ehefrau überlebte. Vater Salomon Salomon wurde am 27.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort am 19. September 1942 nach Treblinka gebracht und ist am 21. oder 22.09.1942 ermordet worden. Autor: Chris Massamba Quellen/ Nachweise:Schülerliste 1919/2025 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.50. Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 6. Februar 2018. Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://yvng.yadvashem.org |
Max HeinemannMax Heinemann (*1907)Max Heinemann wurde am 12.11.1907 in Köln geboren. Er lebte zusammen mit seinem Vater Jakob Heinemann (Kaufmann) und seiner Mutter Pauline Heinemann in Köln-Kalk. Er hatte außerdem einen Bruder Alfred, der ebenfalls Schüler des Realgymnasiums war. Max Heinemann besuchte das Realgymnasium in Köln-Deutz von 1918 - 1921 (V b, VI b und U III b). Beruflich war er als Intendant der Kriegsmarine tätig. Später emigrierte Max in die algerische Küstenstadt Oran. Der Vater von Alfred wurde zusammen mit der zweiten Ehefrau Berta Heinemann, geb. Simons, am 26.09.1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 10.02.1943 starb. Berta Heinemann wurde im Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Autor: Linus Heck Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1919/20, 1918, 1921 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 6. Februar 2018. |
Hermann MarxHermann Marx (*1897)Hermann Marx war der erste jüdische Schüler auf dem Realgymnasium und wurde 1908 zur Eröffnung des Gymnasiums als Sextaner eingeschult. Er besuchte die Schule von 1908 bis 1911. Hermann wurde am 17.12.1897 in Köln Poll geboren. Zusammen mit seinem Vater Moses, der als Viehhändler tätig war, wohnte er in der Siegburgerstr. 260 in Köln Poll. Über sein Leben nach der Schule sind keine weiteren Informationen vorhanden. Autor: Chris Massamba Quellen/ Nachweise:Schülerliste 1908-13; handschriftliche Notiz aus Sexta 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.12. |
Rudolf SalomonRudolf Salomon (*1903)Der am 5.6.1903 geborene Rudolf Salomon lebte zusammen mit seinem Vater Rudolf Salomon, der Kaufmann war, und seiner Mutter Berta in der Mathildenstraße 2 in Deutz. Von 1913 bis 1916 besuchte er das Realgymnasium in Köln-Deutz Nach Auskunft des Gedenkbuchs des Bundesarchivs wurde Salomon am 23. Januar 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Autor: Mirlind Aliji, Maurice Schmitz Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1913, 1914/15, 1915, 1916 Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs: http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de?result#frmResults |
Erich JosephErich Joseph (*1913)Erich Joseph wurde am 24.03.1913 in Deutz geboren. Er wohnte mit seinen Eltern Samuel und Amalia Joseph in der Mathildenstr. 57 in Deutz. Von 1923 bis 1932 besuchte Erich das Realgymnasium und schaffte das Abitur im Jahre 1932. Daraufhin fing er an Medizin zu studieren. Laut der Opfer Datenbank des United States Holocaust Memorial Museums zog Erich am 21.09.1938 von Castrop-Rauxel nach Köln. Vermutlich überlebte er den Holocaust, da in der Schulchronik von 2008 erwähnt wird, dass er in Los Angeles lebt. Autor: Marc Goncalves Saur / Rene Gipperich Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1923/24, 1925, 1931/32 Blumrath, Horst und Blumrath-Goetze, Eva: 100 Jahre Deutzer Gymnasium. Eine Schulchronik. In: Deutzer Gymnasium Schaurtestraße. 1908-2008, Köln 2008, S. 40 United States Holocaust Memorial Museum: https://www.ushmm.org/ |
Rolf LeviRolf Lothar Levi (*1924)Rolf Lothar Levi wurde am 26.03.1924 in Essen geboren. Sein Vater Arthur war Kaufmann und lebte mit Rolf Lothar in Vingst (Leßhofstr. 14). In den Akten der Schule ist er nur in der Schülerliste von 1935/36 zu finden. Rolf Lothar besuchte vorher die Volksschule Vingst. Weitere Informationen sind nicht bekannt. Autoren: Rene Gipperich / Marc Goncalves Saur Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1935/36 |
Josef SchwarzJosef Schwarz (*1900)Josef Schwarz war eines der vielen Opfer, die dem Holocaust zum Opfer fielen. Während des Krieges befand sich Josef Schwarz in Frankreich, von wo aus er am 04.03.1943 mit dem Transport 50 vom Lager in Drancy ins Vernichtungslager Majdanek, Polen, deportiert wurde. Am 11.06.1900 wurde Josef Schwarz als Sohn von Philipp Schwarz in Köln geboren. Neben Josef gab es noch ein zweites Kind, und zwar seinen Bruder Ludwig Schwarz, welcher die gleiche Schule wie Josef besuchte. Innerhalb Kölns zog die Familie wiederholt um. 1910/1911 lebten sie in der Triererstr. 11, von wo aus sie auf die Severinstr. 152 umzogen. Von 1908 an besuchte Josef Schwarz das Realgymnasium Köln-Deutz. Am 30.09.1917 verließ er die Schule, da Josef zum Heeresdienst im Ersten Weltkrieg einberufen wurde. Autorin: Emma Tempel Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1908-1913, 1914/1915, 1916, 1917/1918 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://yvng.yadvashem.org/ |
Bernhard MarxBernhard Marx(*1899)Der am 28. Dezember 1899 in Köln-Poll geborene Bernhard Marx lebte mit seinem Vater Moses (Viehhändler) und seiner Mutter Johanna in der Siegburger Straße 260. 1909 wurde Bernhard in das Realgymnasium Köln-Deutz aufgenommen, wo er im Jahre 1919 sein Abitur bestand. Nachdem er am 18. Juni 1917 aus der Anstalt ausgetreten war, leistete er den einjährig-freiwilligen Dienst und kehrte anschließend an das Gymnasium zurück. Bernhard heiratete 1925 seine zukünftige Frau Irene (geb. Mayer) und eröffnete elf Jahre später seine eigene Zahnarztpraxis auf der Maastricherstraße. Neben seiner beruflichen Tätigkeit übernahm Bernhard ab 1937 die Position als stellvertretendes Vorstandsmitglied der Synagogengemeinde. Bereits im folgendem Jahr, 1938 wurde seine Arztpraxis im Zuge der Reichspogromnacht zerstört, woraufhin er ein Jahr später nach Großbritannien emigrierte. Über den Tod von Bernhards Vater lässt sich ebenso wenig wie über das Schicksal seiner Mutter, die nach Theresienstadt deportiert wurde und dort verschwand, erfahren. Autor: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen / Nachweise:Schülerliste 1908 bis 1913; beiliegende Aufnahmeliste O. 1909 mit Noten der Aufnahmeprüfung Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 6.Februar 2018 |
Albert MeyerAlbert Meyer (*1905)Albert Meyer wurde am 02.11.1905 in Köln geboren. Er lebte mit seinem Vater Erich Meyer, einem Bankdirektor, und seiner Mutter Elisabeth Meyer in der Komödienstr. 42 in Köln. Von 1915 bis zu seinem Austritt am 11.09.1922 besuchte Albert Meyer das Realgymnasium Köln-Deutz. Leider ist über den weiteren Lebenslauf von Albert Meyer nichts bekannt. Autorin: Monik Cybik Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1915, 1916, 1917/18, 1918, 1919/1920, 1921, 1922/23 |
Ludwig SchwarzLudwig Schwarz (*1901)Ludwig Schwarz wurde am 05.06.1901 in Köln geboren. Zusammen mit seinem Vater Phillip, seiner Mutter und seinem Bruder Josef lebte er in der Severinstr.152. Von 1910 bis im Jahre 1916 besuchte Ludwig das Realgymnasium in Köln-Deutz. Sein Bruder Josef Schwarz ging ebenfalls auf diese Schule. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte Schwarz in Kerpen. Während des Krieges hielt er sich in den Niederlanden auf und wurde am 2.2.1943 vom Lager Westerbork nach Auschwitz deportiert. Drei Tage später wurde er dort ermordet. Autorin: Jodie da Silva Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1910, 1911, 1912, 1913, 1914, 1915,1916 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://yvng.yadvashem.org |
Arnold MeierArnold Meier (*1904)Dr. Arnold Meier hat eine besondere Bedeutung für das Gymnasium Schaurtestraße. Denn er ist Gründer des Austauschprogramms unserer Schule mit der Bury Grammar School in England. Nach Kriegsende 1955 kontaktierte Meier sein altes Gymnasium in Köln Deutz. Mithilfe des Austauschprogramms und einem sportlichen Wettkampf zwischen den beiden Gymnasien aus Deutschland und England wollte er die beiden Länder wieder zusammen bringen. Der Austausch findet seit 1955 jedes Jahr statt. Arnold Meier wurde am 21.12.1904 in Troisdorf geboren. Mit seinem Vater Philipp, der von Beruf Metzger war, seiner Mutter Paula und seiner Schwester Erna wohnte er in einem kleinen Dorf in Spich. Meier selbst besuchte das Realgymnasium in Köln Deutz seit 1917 und machte dort 1925 sein Abitur. Laut ihm gehöre die Zeit am Realgymnasium zu der glücklichsten und wichtigsten seines Lebens, denn er wurde nicht aufgrund seiner Religion ausgeschlossen, weder von den Lehrern noch von seinen Mitschülern. Nach seinem Abschluss war sein Wunsch Neuphilologie zu studieren, musste diesen jedoch aus Mangel finanzieller Mittel aufgeben. 1926 wandte er sich an Dr. Jungbluth, den Direktor des Realgymnasiums, mit der Frage, ob er ihm als Jude raten würde, Philologe an einer jüdischen Schule in Deutschland zu werden. Zu dieser Zeit war das für Juden noch kein Problem und so begann Meier an der Universität in Köln mit seinem Studium als Lehrer. Nach der Machtergreifung im Januar 1933 emigrierte Meier am 13. März nach London. Seine Familie schaffte es nicht zu emigrieren und blieb in Deutschland. In London beendete Meier 1939 sein Studium. Ab 1940 unterrichtete Meier Deutsch und Französisch an einem Gymnasium in Bury. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem auch deutsche Flüchtlinge. Währenddessen arbeitete er mit seinem alten Professor an seinem Doktortitel in Philosophie. 1937 heiratete Meier Irma Ranzenberg. Aus dieser Ehe stammt sein Sohn David. Nachdem 1939 der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war, wurde Meier auf der „Isle of Man“ inhaftiert. 1940 wurde er freigelassen und konnte wieder zu seiner Familie nach Bury zurückkehren. Seine Frau starb im Jahr 1952. Später heiratete er dann Trude Moritz und sie bekamen einen Sohn namens Jonathan, der wie sein Vater als Sprachlehrer tätig ist. Jonathan nahm auch einmal an dem Austauschprogramm im Jahr 1975 teil, da er die Bury Grammar School besuchte. Anlässlich des 60. Jubiläum 2015 hielt er zu Ehren seines Vaters eine Rede. In seiner Rede erklärte er vor allem, warum sein Vater den Austausch zu Stande gebracht hat. Das große Ziel von Meier sei es gewesen, die Wunden der Vergangenheit zu heilen und junge Menschen aus beiden Ländern zusammenbringen, Vorurteile abzubauen und Misstrauen zu beseitigen. 1969 ging Meier in Rente. Am 19.02.2000 starb er im Alter von 95 Jahren in England. Autorinnen: Charlotte Zander, Selen Yildirim Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1917/18, 1918, 1919/20, 1920/21, 1922/23, 1923/24 Jon Meiers Rede vom 8.11.2015: Rede anlässlich der Feier des 60.Jubiläums des Schüleraustausches zwischen dem Gymnasium Köln-Deutz und Bury Grammar School; Nachruf von Geoffrey Moorhouse vom 6.3.2000: Arnold Meier. Nazi refugee whose teaching skills fostered peace with old enemies; in: www.theguardian.com Meier, Arnold: Rückblick eines ehemaligen jüdischen Schülers. In: Gymnasium Schaurtestraße Köln Deutz 1908-1983. Festschrift des Gymnasiums Schaurtestraße zu Köln-Deutz aus Anlaß seines 75jährigen Bestehens 1983. Hg. v. Gymnasium Schaurtestraße. Köln 1983. S. 47-49. |
Albert MeyerAlbert Meyer (*1905)Albert Meyer wurde am 28.09.1905 in Köln-Mülheim als Sohn von Max und Karolins Meyer geboren. Sein Vater war von Beruf Kaufmann. Zusammen mit seinen Eltern lebte Albert Meyer erst von ca. 1917/18 an in der Bahnstr. 105 in Köln-Zündorf, bis die Familie um 1922/23 in die Wahnerstr. 105, im gleichen Kölner Stadtteil, umzog. 1923 siedelte die Familie dann nach Mülheim an der Ruhr um. Am 15.01.1918 trat Albert Meyer während des schon begonnenen Schuljahres in die Klasse am Realgymnasium Köln-Deutz ein. Dort machte er 1923 sein Abitur. In einem damals erstellten Gutachten wird Albert Meyer wie folgt dargestellt: ‚‚mittelmäßig begabt, noch jugendlich unreif, manchmal vorlaut. Seine Reife ist nicht zweifellos‘‘ (In: Reifeprüfung Ostern 1921. Verhandlungen. Zit. nach: Aktendeckel 1923. Nr. 214-249). Über den weiteren Lebenslauf von Albert Meyer ist leider nichts bekannt. Autorin: Monik Cybik Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1917/18, 1918, 1919/20, 1921, 1922/23 Reifeprüfung Ostern 1921. Verhandlungen. In: Aktendeckel 1923. Nr. 214-249. 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.50 |
Hermann SimonsHermann Simons (*1913)Hermann Simons wurde am 22.08.1913 in Köln Deutz geboren und lebte zusammen mit seinem Vater Dr. Julius Simons, einem Religionslehrer bzw. Rabbiner, und seiner Mutter Veronika in Deutz am Reischplatz 6. Bekannt ist außerdem, dass Hermann noch zwei Brüder hatte: Ernst und Kurt Simons. Simons besuchte das Realgymnasium Köln Deutz nach Angaben der Schülerlisten des Gymnasiums von 1924 bis 1927, wobei er 1932 sein Abitur erlangte. 1931 veröffentlichte er in der Schülerzeitung (Nachrichtenblatt Ausgabe Weihnachten) einen Artikel über „Völkerbund und Jugend“. Dieser Artikel sollte ein Appell an die damalige Jugend sein, den Einfluss des Völkerbundes zu stärken, um Frieden zu wahren und „menschenwürdige Lösungen für politische und wirtschaftliche Spannungen“ zu finden. Hermann beabsichtigte, mit Mitschülern eine Jugendgruppe in der Schule zu gründen, die der Deutschen Liga für Völkerbund angehören sollte. Während des Krieges befand sich Hermann Simons in Frankreich. Von dort aus wurde er am 31.08.1942 mit Transport 26, Zug 901-21 vom Lager in Drancy, Frankreich, ins Vernichtungslager Auschwitz Birkenau in Polen deportiert. Hermann wurde in der Shoa ermordet. Während seine Eltern in Ausschwitz umgebracht wurden, wurde sein Bruder Ernst Simons zunächst nach Amsterdam verschleppt, zur Zwangsarbeit verpflichtet und schließlich ins Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Dort verblieb er bis zu seiner Befreiung 1945. Hermanns Bruder Kurt emigrierte 1936 nach Belgien und wurde 1940 in das Internierungslager in Saint Cyprien deportiert. Zwei Jahre später brachte man ihn dann zunächst in ein Sammellager in Drancy, bis er im selben Jahr schließlich ins Vernichtungslager Auschwitz verschleppt wurde. Sein letztes Ziel sollte dann 1945 das Konzentrationslager Buchenwald sein, wo er an den Folgen des Holocaust verstarb. Zur Erinnerung an die Simons gibt es am Reischplatz zwei Stolpersteine. Außerdem wurde in Köln Deutz eine Straße nach ihnen benannt: Dr. Simonsstraße. Autorin: Janina Kaulbert Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerlisten 1923/24, 1924/25 Nachrichtenblatt des Realgymnasiums Köln-Deutz. Erste Folge Nr. 11. Weihnachten 1931. Hg. v. StR Dr. Grötz. Köln, S. 6. 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert. Köln 1933. S. 50. Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://yvng.yadvashem.org/ Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs: www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Holocaust Survivors and Victims Database: https://www.ushmm.org |
Ludwig SchnogLudwig Schnog (*1903)Ludwig Schnog wurde am 18.4.1903 in Köln-Deutz geboren und lebte zusammen mit seinem Vater Arnold Schnog, der Schneidermeister war, seiner Mutter Frederike Schnog (geb. Salomon) und seiner Schwester Selma in der Lorenzstraße 5 in Deutz. Er war von 1913 bis 1920 im Realgymnasium Köln-Deutz. Dabei ist bekannt, dass er diese Schule die meiste Zeit als Freischüler besuchte. Ludwig Schnog hat überlebt. Details sind nicht bekannt. Sein Vater Arnold Schnog hielt sich im Krieg in Amsterdam auf. Unmittelbar vor der Deportation starb er an einem Herzinfarkt. Das bestätigte Ludwig Schnog, der 1969 ein Gedenkblatt in New York einreichte. Seine Mutter wurde im Mai 1943 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet. Das gleiche Schicksal erlitt die Schwester Selma. Autor: Mirlind Aliji Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1913, 1914/15, 1916, 1917/18, 1918, 1919/20 Gedenkbuch Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=1211 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de |
Hugo MeyerHugo Meyer (*1907)Hugo Meyer wurde am 29.09.1907 in Köln geboren. Er wohnte in der Komödienstr.42. Sein Vater Erich Meyer war Bankdirektor. Hugo besuchte das Realgymnasium von 1916 -1920. Über seine Leben nach der Schulzeit gibt es keine weiteren Informationen. Autor: Chris Massamba Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1916, 1917/18, 1918, 1919/20 |
Kurt SimonsKurt Simons (*1917)Der Sohn des letzten Rabbiners von Deutz emigrierte am 24.08.1936 nach Belgien. Vier Jahre später, am 10./15.05.1940, wurde Simons in das Internierungslager in Saint Cyprien (Frankreich) deportiert. 1942 brachte man ihn dann in ein Sammellager in Drancy. Im selben Jahr im September wurde er in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Am 10.02.1945 kam er dann in das Konzentrationslager Buchenwald. Kurt Simons starb nicht im Konzentrationslager selbst, sondern durch die physischen sowie psychischen Folgen. Seine Eltern starben im Konzentrationslager in Auschwitz. Als Erinnerung an sie gibt es am Reischplatz in Deutz zwei Stolpersteine. Zudem wurde zu Ehren seines Vaters die Straße Dr. Simonsstr. in Deutz nach ihm benannt. Sein Bruder Ernst Simons und seine Schwestern, dessen Namen nicht bekannt sind, überlebten. Sein Bruder Hermann starb ebenfalls. Kurt Simons kam am 27.03.1917 in Köln Deutz auf die Welt. Zusammen mit seinen Brüdern Ernst und Hermann, seinen zwei Schwestern, seinem Vater Dr. Julius Simons und seiner Mutter Veronika bewohnte er den Reischplatz 6 in Deutz. Von 1927 bis 1936 besuchte er das Realgymnasium in Deutz. Auch seine beiden Brüder waren dort Schüler. Autorinnen: Charlotte Zander, Selen Yildirim Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1927, 1931/32, 1933, 1934, 1935/36 Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs: http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org |
Moritz SchweizerMoritz Schweizer (*1900)Moritz Schweizer kam Ostern 1921 aus Euskirchen zur Auswärtigenprüfung an das Realgymnasium Köln Deutz. Er schrieb im März 1921 insgesamt fünf Prüfungsaufsätze in den folgenden fünf Fächern: Deutsch, Latein, Französisch, Mathematik und Physik. Sein Zeugnis der Reife erhielt Moritz Schweizer am 17.03.1921 und bestand somit sein Abitur. Später promovierte Moritz Schweizer. Am 13.08.1900 wurde Moritz Schweizer als Sohn von Moses und Julchen (geb. Kaufmann) Schweizer in Euskirchen geboren. Neben ihm hatten die Eheleute Schweizer drei weitere Kinder: Siegfried Schweizer (*26.07.1899, Euskirchen), Carolina Schweizer (*05.08.1902, Euskirchen) und Rosalie Schweizer (*19.10.1905). Zusammen lebte die Familie in der Kessenicherstraße 36. Während des Krieges hielt sich Moritz Schweizer im KZ Bergen Belsen auf. Dort war er, laut Angaben der Quelle und Verfolgtenliste, Lagerinsasse. Am 23.04.1945 wurde Moritz Schweizer in Tröblitz befreit. Daraufhin zog er nach Illinois, USA. In den USA lebte er bis zu seinem Tod mit seiner Frau Inge Schweizer (geb. Lind). Am 16.11.1982 verstarb Moritz Schweizer in Miami Beach, Florida. Die Geschwister Moritz Schweizers emigrierten ebenfalls in verschiedene Länder. Siegfried Schweizer starb am 21.06.1954 in Los Angeles. Carolina Schweizer lebte bis zu ihrem Tod in Paris und Rosalie Schweizer verstarb am 06.07.1992 in Baltimore, Maryland. Autorin: Monik Cybik Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Auswärtigenprüfung Ostern 1921 OpferDatenbank von Yad Vashem: http://yvng.yadvashem.org United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Holocaust Survivors and Victims Database:https://www.ushmm.org |
Karl MeyerKarl Meyer (* 1905)Karl Meyer besuchte von 1914 bis 1921 das Realgymnasium in Köln-Deutz. Dort absolvierte er 1923 sein Abitur. Er wurde am 17.07.1905 in Köln geboren und wohnte zusammen mit seinem Vater Edmund (Metzgermeister) und seiner Mutter in der Mühlheimerstr.14. Weiteren Informationen zu seinem Leben sind nicht bekannt. Sein Vater wurde ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort verstarb er im Ghetto-Hospital am 12.12.1941. Autorin: Jodie da Silva Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerlisten 1914, 1915, 1916, 1917, 1918, 1919, 1920, 1921 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.50. Reifeprüfung Ostern 1923. Verhandlungen. Zit. nach: Aktendeckel 1923. Nr. 214-249. United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Holocaust Survivors and Victims Database: https://www.ushmm.org |
Oskar ReichOskar Reich (*1903)Oskar Reich zählte zu den vielen Kölnern, die in anderen Ländern vor dem NS-Terror Zuflucht gesucht hatten. Sie gerieten während des Zweiten Weltkrieges aber in den nationalsozialistischen Machtbereich. So gelangte auch Oskar Reich in Antwerpen, Belgien, in die Fänge der Nationalsozialisten und wurde daraufhin ins Konzentrationslager Auschwitz, Polen, deportiert, wo er 1942 dem Holocaust zum Opfer fiel. Geboren wurde Oskar Reich am 15.06.1903 in Köln als Sohn von Mikhael Reich und Malka. Innerhalb von Köln zog Familie Schwarz mehrfach um. Zunächst wohnten sie von 1913 bis 1918 auf der Mülheimerstr. 12, später Am Blaubach 8. Von 1913 bis 1922 besuchte Oskar Reich das Realgymnasium Köln-Deutz. Im Jahre 1921 absolvierte Oskar Reich sein Abitur. Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges heiratete Oskar Reich seine Frau Rita und wurde von Beruf Rechtsanwalt. Autorin: Emma Tempel Quellen/Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1913, 1914/1915, 1916, 1917/1918, 1919/1920, 1921 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.50. Reifeprüfung Ostern 1921. Verhandlungen. Zit. nach: Aktendeckel 1922. Nr. 178-213. O I a Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://yvng.yadvashem.org |
Leo SilbermannLeo Silbermann (*1912)Leo Silbermann machte im Jahre 1930 sein Abitur am Realgymnasium für Jungen in Köln Deutz. Er besuchte die Schule seit mindestens 1925. Leo wurde am 23.01.1912 in Dresden geboren, lebte jedoch während seiner Schulzeit in Köln Porz in der Meirowsky Str. 6. Sein Vater Siegfried Rosa arbeitete als Oberingenieur. Später lebte Leo Silbermann in Israel. Autor: Paul Frenzel Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1925, Schülerliste 1927 Blumrath, Horst und Blumrath-Goetze, Eva: 100 Jahre Deutzer Gymnasium. Eine Schulchronik. In: Deutzer Gymnasium Schaurtestraße. 1908-2008. Eine Festschrift der Schule. Hg. v Deutzer Gymnasium, S. 40. 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.52. |
Siegfried MeyerSiegfried Meyer (*1906)Siegfried Meyer gehört zu den jüdischen Schülern, über deren Lebensweg wir fast nichts wissen. Er wurde am 01. August 1906 in Köln-Mülheim geboren und wohnte mit seinem Vater Max (Kaufmann) in der Wahnerstraße 105 in Zündorf. Von 1917 bis 1920 war er Schüler des Realgymnasiums Köln Deutz. Autorinnen: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1917/18, 1918, 1919/20 |
Hans AlsbergHans Alsberg (*1906)Hans Alsberg besuchte das Realgymnasium in Deutz von 1915 bis 1922. Sein Bruder Georg war dort ebenfalls Schüler. Ihr Vater unterstützte den „Verein zur Förderung d. Schülerruderns am Realgymnasium Köln-Deutz.“ Hans wurde am 01.01.1906 geboren. Sein Vater Adolf war Rechtsanwalt in Köln. Zur Familie gehörten noch die Mutter Regine und die Schwester Gertrud. Sie wohnten in der Uferstraße 27 in Rodenkirchen. Nach Auskunft des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln hat Hans Alsberg den Holocaust überlebt, da er 1933 nach Frankreich emigrierte. In Paris heiratet er 1933 seine nichtjüdische Frau Charlotte. Von dort floh er 1941 nach Cuba, bevor er 1946 in die USA übersiedelte. Vermutlich ist Hans Alsberg 1980 in Berkeley, USA, verstorben. Autor: Maurice Schmitz Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1915 u. 1916,1917/18, 1918, 1919/20,1921, 1922/22 U I b (Austritt aus der Anstalt: 30.6.22) NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23. Januar 2018. |
Ernst OppenheimErnst Oppenheim (*1907)Ernst Oppenheim wurde am 20. August 1907 in Köln geboren. Er wohnte in Porz in der Mainzerstraße 32. Während seiner Schulzeit lebte er zusammen mit seinen Eltern Artur und Elizabeth Oppenheim. Sein Vater Artur war Kaufmann. Er besuchte das Realgymnasium für Jungen in Köln Deutz von 1922 bis 1925. Im Schuljahr 1924/5 ging Ernst in die Klasse OII b. In der Schülerliste von 1924/25 steht neben seinem Namen die Bemerkung „abgegangen“. In den darauffolgenden Schülerlisten ist er nicht mehr vorzufinden. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Autor: Paul Frenzel Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1922/1923, 1923/1924, 1924/1925 |
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Fritz StockFritz Stock (*1908)Fritz Stock wurde am 18.08.1908 in Lommersum, Kreis Euskirchen, geboren und wohnte mit seinem Vater Jakob, welcher Viehhändler war, und seiner Mutter (geb. Schwarz) Rosalia in der Dürenerstraße 132 (Köln Lindenthal). Stock besuchte das Realgymnasium Köln Deutz von 1921 bis 1923. Am 01.08.1923 trat der Schüler aus der Anstalt aus, um einen praktischen Beruf zu erlernen. Die Datenbank Familienbuch Euregio gibt an, dass er in Johannesburg verstorben sei: „+ 1982 (?) Johannesburg“ Seine Eltern wurde von Köln aus deportiert und im Holocaust ermordet. Beide waren erst in Theresienstadt, dann in Treblinka (1942) und wurden für tot erklärt. Autorin: Janina Kaulbert Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: 1921, 1923/24 Familienbuch Euregio: http://familienbuch-euregio.eu/ Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org |
Kurt TobiasKurt Tobias (*1910)Kurt Tobias wurde am 06.01.1910 in Köln Porz geboren und lebte mit seinem Vater Albert, der von Beruf Metzger war, und seiner Mutter Berta in Porz (Hauptstraße 51). Kurt besuchte das Realgymnasium Köln Deutz von 1922 bis 1927. Weitere Angaben über das Leben des Schülers sind nicht bekannt. Autorin: Janina Kaulbert Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: 1922/23, 1923/24, 1924/25, 1925, 1927 Opfer-Datenbank von Yad Vashem: http://db.yadvashem.org |
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Fritz GrünbergFritz Grünberg (*1920)Ein Überlebender, dem es gelang nach Chile zu emigrieren, war Fritz Grünberg. Er wurde am 15. März 1920 in Köln geboren und lebte mit seinen Eltern Paula und Sally Grünberg, sowie mit seiner Schwester Lotte am Reischplatz 1 in Köln-Deutz. 1938 starb seine Schwester Lotte in Köln. Seit 1931 besuchte Fritz das Realgymnasium Köln-Deutz und wurde 1936 gezwungen die Schule ohne Abschluss zu verlassen. Vor der Deportation seiner Eltern, Sally und Paula Grünberg, im Jahre 1941 wurden sie in eines der Kölner Ghettohäuser zwangseingewiesen und von dort aus noch im selben Jahr ins Ghetto Litzmannstadt nach Lodz, in Polen, deportiert. Fritz Vater starb bereits im August 1942 im Ghetto Litzmannstadt, seine Frau einen Monat später im Vernichtungslager Kulmhof. Fritz Grünberg gelang im Oktober 1939 seine Emigration nach Chile. Er kam im August 1999 als Gast des Besuchsprogramms für jüdische ehemalige Kölner nach Köln. In der Rückerstattungsakte BADV, OFD Köln, Nr. 14891 heißt es u. a.: „Eidesstattliche Versicherung Fritz Grünberg undatiert, eingereicht von URO 17.8.60 1. Ich musste als letzter jüdischer Schüler zu Ostern 1936 das Realgymnasium in Köln-Deutz verlassen und konnte damit meine Absicht eines Hochschulstudiums nicht verwirklichen. 2. Meine Eltern [...] haben bei ihrer Deportation einen kompletten Drei-Zimmer-Haushalt, gelegen in Köln, Eburonenstr. 10/12 zurückgelassen. 3. An Auswanderungskosten habe ich im Oktober 1939 in Genua bei der Schiffahrtslinie für eine Passage III. Klasse Genua Valparaiso auf dem Dampfer Conte Grande Dollar US 235,- bezahlt. Autor: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerlisten 1931 bis 1935/36 Literatur B. Becker-Jákli, Das Jüdische Köln, Köln 2012, S. 265 NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Auskunft vom 23. Januar 2018 anl. Möbel-Liste |
Gerhart OsterGerhart Oster (*1907)Gerhart Oster ist in Köln am 23. Juni 1907 geboren. Er lebte mit seinem Vater Hermann, der als Kaufmann tätig war, in der Bismarkstr. 50. Er ging ab 1919 auf das Realgymnasium in Köln-Deutz und besuchte die Klasse IV b. In der Schülerliste aus den Jahren 1919/1920 wurde angemerkt, dass Gerhart Oster neu aufgenommen worden sei. Autor: Peter Rohrsdorfer Quellen / Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1919/1920 |
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Julius ReichJulius Reich (*1907)Julius Reich wurde am 07.05.1907 in Köln Kalk geboren. In der Straße Blaubach 8 in Köln wohnte er zusammen mit seinem Vater Bernhard Reich, der von Beruf Kaufmann war. Reich besuchte das Realgymnasium in Köln Deutz im Schuljahr 1919/20. Weitere Informationen sind nicht bekannt. Autorinnen: Charlotte Zander, Selen Yildirim Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1919/20 |
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Günter RubensGünther Rubens (*1910)Der ehemalige Schüler des Realgymnasiums Köln-Deutz Günther Rubens wurde am 4.April 1910 in Köln geboren. Mit seiner Mutter Else und seinem Vater Gottfried, einem Kaufmann bzw. Fabrikanten, lebte Günther in Rodenkirchen in der Uferstraße. Seit dem Jahre 1922 besuchte Günther Rubens das Realgymnasium Köln-Deutz. Autor: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen/ Nachweise:Schülerliste 1922/23, 1923/24 |
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Hans-Herbert SamuelHans / Hans-Herbert Samuel (*1921)Am 25.07.1921 wurde Hans-Herbert Samuel als Sohn von Max Samuel, welcher als Arzt tätig war, und seiner Mutter in Köln geboren. Familie Samuel lebte am Salierring 50. Zunächst besuchte Hans-Herbert Samuel die Rektoratschule in Porz, wechselte 1932 dann auf das Realgymnasium Köln-Deutz. 1936 musste er wie fast alle jüdischen Schüler die staatliche Schule verlassen. Autorin: Emma Tempel Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1932, 1934, 1935/36 |
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Curt SilberbachCurt Silberbach (*1898)Curt Silberbach wurde am 01. November 1898 in Köln geboren. Er lebte mit seinem Vater Sally (Buchhändler) in der Dasselstraße 83. Aufgrund einer Erkrankung trat er am 09. Februar 1914 aus dem Realgymnasium Deutz aus. Autorinnen: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1908-1913 |
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Alexander SilbermannAlexander Silbermann (*1913)Alexander Silbermann besuchte ab dem Jahr 1924 das Realgymnasium für Jung en in Köln Deutz. Er wurde am 29. Oktober 1913 in Laubegast bei Dresden geboren. Mit seinem Vater Siegfried, der Oberingenieur war, und seiner Mutter Rosa wohnte er in Köln Porz. Das Städtische Realgymnasium besuchte er von 1924-1933. Er war zu 100% ein Freischüler. Alexander Silbermann absolvierte die Schule mit der Allgemeinen Hochschulreife im Jahr 1933. Anschließend studierte A. Silbermann Physik in Köln. Autorin: Amanda Wisniewska Quellen/ Nachweise:25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben vom dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.53. Akten des Schularchivs: Schülerliste 1924/5, 1925 und 1927 |
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Hermann SimonHermann Simon (*1902)Der am 19. Februar in Köln geborene Hermann Simon lebte in der Volksgartenstraße 58. Sein Vater Dr. Leo Simon war Fabrikant. Hermann besuchte das Realgymnasium Köln-Deutz von 1918 bis 1920 und beendete seine Schullaufbahn mit dem Abitur. Im Gutachten über die Reife heißt es: „Normal begabter Schüler, der seine Pflichten treu erfüllt hat. Seine Reife ist zweifellos. Betragen: sehr gut; Fleiß: gut;“ Autorinnen: Stefanie Burichter, Anna Langguth Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1918, 1919/20 Akte: Ostern 1920 OIa und OIb Verhandlungen. In: Aktendeckel 1920 Nr. 119-144 25 Jahre Städtisches Realgymnasium Köln-Deutz 1908-1933. Bearbeitet und herausgegeben von dem Leiter der Anstalt Oberstudiendirektor Dr. Th. Eylert, S.49 |
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Martin SternMartin Stern (*1922)Martin Stern emigrierte 1933, im Alter von 11 Jahren, in die Niederlande. Dort besuchte er eine höhere Schule. Vorher besuchte er von 1932 bis 1933 die fünfte Klasse des Realgymnasiums Köln Deutz. Stern wurde am 05.02.1922 in Bad Ems als Sohn eines Kaufmanns geboren. In Köln Deutz wohnte er zusammen mit seinem Vater Julius Stern in der Düppelstr. 20. Daten zu seiner Mutter sind nicht bekannt. Über sein Leben in den Niederlanden sind keine Informationen vorhanden. Autorinnen: Charlotte Zander, Selen Yildirim Quellen/ Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1932/33 |
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Walter LöwendahlWalter Löwendahl(*1908)Walter Löwendahl wurde am 19.01.1908 als Sohn von Julius und Philippina in Köln geboren. Sein Vater war als Kaufmann tätig. Familie Walter wohnte in der Uferstraße 26 in Rodenkirchen. Es kann nachgewiesen werden, dass er von 1919 bis 1924 das Realgymnasium Köln Deutz besuchte. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Autorin: Anina Heimberger Quellen/Nachweise:Akten des Schularchivs: Schülerliste 1919/20; Zusatzbogen „Ostern 1919 mit handschriftlicher Notiz: „neu aufgenommen in IV a+ b: […] Löwendahl“ |