Sturmtief “Friederike”
17. Januar 2018Elternbrief zum zweiten Halbjahr
7. Februar 2018Sturmtief “Friederike”
17. Januar 2018Elternbrief zum zweiten Halbjahr
7. Februar 2018Mut, Ausdauer, emotionale Intelligenz.
Eine Ausbildung in der Pflege ist wie bergsteigen im Team.
Franzi, Charlotte, Lisa und Robin, vier Pflegeschüler aus dem Eduardus sind auf dem Weg ins Schaurte Gymnasium in Köln-Deutz. In weißer, blauer und grüner Berufskleidung, dem Intensiv, -Operations, -und Stationsoutfit, betreten sie den Biologieraum des Gymnasiums. Die vier aus dem dritten Ausbildungsjahr freuen sich darauf, den Klassen 9 und 10 ihren Traumberuf vorstellen zu können. Der Leiter der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Mike Runge und Biologielehrerin Margaret Funke Schumacher sind ebenfalls anwesend. Beide sitzen hinten und haben nur eine beobachtende Funktion. „Die Schüler sollen ganz normal miteinander ins Gespräch kommen und Fragen stellen, die sie interessieren und bewegen“, so der Plan beider Lehrer.
Die vier Pflegeschüler sitzen mit Stethoskop, Blutdruckmessgerät und Pulsoxymeter auf dem Pult und warten auf Fragen. Nach einer kurzen Weile des „gegenseitigen Beschnupperns“ geht es los:
„Warum habt ihr den Beruf gewählt? Macht euch das denn Spaß? Wieviel verdient man denn da? Lernt man das „mit dem Blut sehen“? Wart ihr schon bei eine Operation dabei? Wie ist das, wenn jemand stirbt? Wie fühlt es sich an, wenn ihr Menschen helfen könnt gesund zu werden? Ist das nicht eine große Verantwortung? Müsst ihr auch mal schnell was riskieren? Versteht ihr euch gut mit den Ärzten und anderen Therapeuten?“
Sprudelnde Lebendigkeit ….
Die vielen, auch kritischen Fragen sind für die Schüler der Gesundheits-und Krankenpflegeschule eine willkommene Herausforderung. Es sprudelt nur so aus Ihnen heraus.
„Wir freuen uns, dass wir hier unsere Erfahrungen aus der Pflegeausbildung weitergeben können. Unser Beruf vereint Fachwissen, Handlungs- und Entscheidungskompetenz mit einem hohen Grad an Kommunikationsfähigkeit und empathischen Fähigkeiten, „ erklärt Franzi. „Die meisten Menschen denken, wir würden hauptsächlich Bettpfannen leeren oder Verbände wechseln. Diese Vorstellungen sind völlig veraltet, „verkündet Franzi mit Nachdruck. „ In der Gesundheits-und Krankenpflegeschule am Eduardus-Krankenhaus haben 90% der Schüler Abitur. Die Anforderungen in naturwissenschaftlichen, pflegenden, sozialen und kommunikativen Fächern sind hoch. In allen westlichen Industrieländern, außer in Deutschland, ist der Pflegeberuf nur durch ein Studium zu erlernen.
Charlotte hat ihr Abitur im Schaurte-Gymnasium gemacht. „ Ich freue mich ganz besonders darüber, heute hier zu sein und zu berichten, was ich in den drei Jahren meiner Ausbildung Spannendes erlebt und gelernt habe.“ Sie erzählt, wie sie sich über veralteten Vorstellungen den Pflegeberuf betreffend, hinwegsetzen musste. Wenn sie von ihrem Traumberuf Pflege sprach, hörte sie ganz oft: „ Mach‘ doch was anständiges, geh‘ lieber studieren!“ Charlotte ließ sich nicht beirren, hat sich gut informiert und dann ihren Wunsch durchgesetzt. Margaret Funke-Schumacher hat ihr Mut gemacht, ihren eigenen Weg zu gehen. Charlotte sagt: „Meine Klassenkameraden und ich sind jetzt hier, um „alte Zöpfe“ abzuschneiden, Fakten gegen Halbwissen auszutauschen und um allen Schülern Mut zu machen, eigene Ziele zu verfolgen.“
Robin schildert seine vielfältigen Einblicke in das breite Spektrum des Pflegeberufes: „ Viele Leute kennen nur den Einsatz auf einer normalen Krankenhausstation. Das ist jedoch nur ein Bruchteil des breiten Spektrums im Pflegeberuf. Ihr lernt während der Ausbildung die Arbeit mit Kindern, mit alten Menschen, mit Menschen, die zuhause in ganz persönlicher Atmosphäre beatmet werden oder den Umgang mit psychisch labilen Menschen kennen. Gleichzeitig werdet ihr in der Notfallambulanz, bei Geburten oder bei Operationen assistieren können. Ihr seid der wichtigste Entscheider und Vorbereiter am Patienten bevor der Arzt den Patienten sieht. Der Arzt ist auf eure Fachkompetenz und flexible Handlungsfähigkeit angewiesen, ohne die gar nichts läuft. Der Pflegeberuf ist vom fachlichen Wissen über die praktische Handlungskompetenz bis hin zur Persönlichkeitsbildung ein optimales Sprungbrett für die viele weitere beruflichen Zukunftspläne.“
… und ernsthafte Perspektiven
Lisa ergänzt: „ Persönlichkeit, Charakter und Entscheidungsfähigkeit sind fast noch wichtiger als gute Schulnoten. Es ist wie beim Bergsteigen: Teamfähigkeit, Ausdauer und Mut sind Eigenschaften, die unbedingt benötigt werden, um den Gipfel, sprich die Gesundheit des Patienten zu erreichen.
Der Weg dorthin führt durch spannende interessante (Wissens-)Gebiete und er überrascht manchmal mit wunderschönen Aussichten und Erfahrungen.
Das Engagement für die Menschen und ihre Gesundheit ist das ausschlaggebende Kriterium, um in unserer Pflegeschule aufgenommen zu werden. Das ist wichtig, da ihr in riskanten Situationen einen kühlen Kopf behalten müsst. Ihr lernt, auch die sehr bewegenden Situationen mit sterbenden Menschen und ihren Angehörigen zu meistern. Und aus der eigenen tiefen Erfahrung kann ich sagen, dass mich nichts hat mehr erwachsen werden lassen, als den berührenden stillen Abschied eines Patienten vom Leben. Ich werde nie diesen traurigen und doch so natürlichen und friedlichen Moment vergessen.“
Lebensziele
Franziska Betz, 21 Jahre alt, hat sich für die Pflege entschieden, weil sie die praktische Arbeit mit Menschen vor naturwissenschaftlichem Hintergrund schätzt. Der empathischen jungen Frau liegen die Fürsorge und die Kommunikation mit Patienten sehr am Herzen.
Robin Orth, 20 Jahre alt, hat sich zum Ziel gesetzt, die Welt der Patienten jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Er liebt die Vielfalt der Möglichkeiten, Menschen auf dem Weg Ihrer Gesundung zu begleiten.
Charlottes Sobik, 21 Jahre alt, möchte Menschen in besonderen oder schweren Situationen unterstützen. Jeder Mensch ist einzigartig und hat individuell Bedürfnisse, auf die Charlotte eingeht.
Außerdem interessiert sich Charlotte für das breit gefächerte Wissen in den Fachabteilungen eines Krankenhauses, sowie die Möglichkeit sich später spezialisieren zu können
Lisa Weber (21 Jahre alt) findet den Pflegeberuf toll, weil er jeden Tag mit neuen Herausforderungen lockt. Kein Tag ist wie der andere. Sie freut sich abends, wenn sie nach Hause kommt, weil sie „etwas bewegt hat“.
Pflegefakten
Verdienst als Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule:
1. Jahr ca. 1000 € brutto
2. Jahr ca. 1100 € brutto
3. Jahr ca. 1200 € brutto
Es gibt direkt am Eduardus-Krankenhause preiswerte Unterkünfte im Wohnheim in einer Wohngemeinschaft mit eigenem Zimmer und Gemeinschaftsküche und -bad für ca. 260 € bis 300 €
Als Berufsanfänger verdient man ca. 2100-2200 € brutto.
Infos unter:
http://www.eduardus.de/fachabteilungen/gesundheits-und-krankenpflegeschule/uebersicht.html
Sekretariat:
0221 8274-5505